Sonntag, 4. Juni 2017

... und dann der zweite Flug

Zunächst hatten wir noch ein Gespräch mit dem Standortleiter des DSI in Palmdale, Michael Hütwohl. 
Beim anschließenden Mission Briefing am Donnerstag zeigte sich wieder dasselbe Problem wie am Dienstag, doch konnte es noch behoben werden, dass mit etwa einstündiger Verspätung gestartet werden konnte. Daher musste allerdings der ursprüngliche Flugplan etwas geändert werden, ein Beobachtungsobjekt entfiel, für ein anderes wurde die Beobachtungszeit gekürzt. Und anders als erhofft, führte die Route daher leider nicht über unsere geplanten Beobachtungsorte für die Sonnenfinsternis am 21. August ...

Den Flug habe ich wiederum mit dem Smartphone aufgezeichnet:



Zunächst wurde wieder ein Stern zur Justierung beobachtet, dann im Teil C wieder die Galaxie M 82 (Messier 82) im Großen Bär.

Im Segment D wurde die Infrarotquelle CRL 2591 nahe dem Stern Gamma Cygni (Schwan) beobachtet. Das Programm hatte uns Miwa Goto vom Max-Plank-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching schon beim Vorbereitungstreffen in Stuttgart vorgestellt: Sie sucht nach Absorptionslinien von D3+ in hellen Infrarotquellen, um den Entstehungsprozess von Deuterium im Interstellaren Medium zu verstehen. Auch das Feld im Sternbild Schwan wurde im Joshua Tree Nationalpark fotografiert, die Stelle, wo die Quelle steht, ist durch einen Pfeil markiert:

Zu ihrem Programm gehört die weitere Infrarotquelle CRL 2136 bei der Wasserstoffwolke M 16 (Messier 16), die im Segment E beobachtet wurde. Auch hier ein Foto mit der Stelle nahe dem Gasnebel M 16, wo der IR-Stern steht:

Im Segment F wurde noch der Planetarische Nebel HB5 im Sternbild Schütze aus dem Programm von Harriet Dinerstein beobachtet. Und auch hier weider ein Bild aus dem Joshua Tree Nationalpark, wo die Stelle des Planetarischen Nebels gekennzeichnet ist:

Der Rückflug von der Gegend um San Francisco wurde dann vom DSI Team genutzt um Erschütterungstests am Teleskop auszuführen. Zuvor erläuterte uns Dr. Andreas Reinacher noch Details der Funktionsweise des Teleskops

Eigene Projekte

Diesmal machte ich eine Zeitraffersequenz mit Fisheye-Objektiv für das Planetarium im doch recht beengten Cockpit:

Lichter der Nacht:

Zunächst gab es wieder einen Blick auf St. George, von Las Vegas aus die erste Stadt in Utah 

Die Abenddämmerung senkt sich über den Lichtern von Salt Lake City

Salt Lake City, im Vordergrund Provo, in dem vor allem eine weiße Beleuchtung (LED?) auffällt:

Sterne über Oklahoma City

mit der westlichen Flugrichtung konnte auch wieder das Milchstraßenzentrum aus dem Flugzeug beobachtet werden

und es wurden auch mal Nahinfrarot-Bilder von Städten gemacht, die vor allem im Natriumlicht leuchten

Clayton im Nordosten von New Mexico (etwas rechts der Mitte): in der Nähe befindet sich ein International Dark Sky Park, den wir vor 3 Jahren besucht haben. Der helle Schein am Horizont sind Gewitter

Etwas später kommt wieder Santa Fe ins Gesichtsfeld 

während auf der anderen Seite Albuquerque zu sehen

Dann geht der Flug über die erste International Dark Sky Community Flagstaff, in der das Lowell Observatory und das Sternwarte des US Naval Observatory sind. Die Stadt setzt vor allem auf die umwelt-(und astronomie-)freundliche gelbe Natriumniederdruck-Beleuchtung. Dahinter zwei weitere Dark Sky Communities Sedona und Big Park/Village of Oak Creek

Wesentlich heller ist im Hintergrund in 200 km Entfernung Phoenix zu sehen

Dann kommt Las Vegas und hier die interessante Beobachtung, dass wir trotz der Höhe von 13 km immer noch regelrecht durch einen Lichtschleier fliegen. Die Lichterglocke ist selbst in dieser Höhe noch merklich, obwohl die Dichte der streuenden Teilchen viel geringer ist. Links ein Bild mit identischen Aufnahmedaten über New Mexiko, rechts der Blick von über Las Vegas Richtung Süden mit der Interstate 15 rechts im Vordergrund

und dann der Blick direkt auf den nördlichen Teil der Stadt, wobei der besonders helle "Strip" vom Flugzeug bedeckt ist.   

Der Blick Richtung Süden mit den Städten Barstow, Victorville und im Hintergrund der Lichterglocke von Los Angeles  

San Francisco und die Städte der Bay Area lagen teilweise unter Wolken

Und damit war die zweite Nacht mit SOFIA vorüber und es hieß, leider Abschied nehmen

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